Am Montag, dem 29.08. nahm die Einführungsphase an einem bewegenden Zeitzeugengespräch mit Sami Steigmann teil. Der 83jährige wurde in Rumänien geboren und kam mit anderthalb Jahren zusammen mit seinen Eltern in ein Arbeitslager, welches in der heutigen Ukraine liegt. 

Sami Steigmann berichtete über das Schicksal seiner Familie und darüber, dass an ihm und seinen Eltern medizinische Versuche ausgeübt wurden. Bis heute leidet der Mann an teilweise unerträglichen Schmerzen, die plötzlich und heftig auftreten können. 

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges zog Sami Steigmann mit seinen Eltern, die den Holocaust ebenfalls überlebten, nach Israel. Heute lebt er in New York. Seit 2008 hat  Steigmann es sich zur (Lebens)Aufgabe gemacht, jungen Menschen, vor allem Schüler*innen, über das Schicksal seiner Familie zu informieren und sie zu ermahnen, dass so ein Verbrechen, wie der Holocaust sich nicht wiederholen darf. Er möchte dabei so viele Menschen wie möglich erreichen. Sein Anliegen an die Jugendlichen ist es, dass sie aus der Vergangenheit lernen und dafür sensibilisiert werden, dass Taten und Verbrechen stets das Werk von Worten seien. Er appellierte, dass man Aussagen stets hinterfragen müsse und nicht dieselben Fehler wie die Großeltern oder die Tätergeneration machen dürfe. 

Begleitet wurde Sami Steigmann von Lilian Fee Magdanz, die bereits als Schülerin auf eigene Initiative den Kontakt zu dem Holocaust- Überlebenden herstellte, ihn nach Deutschland holte und das Gespräch moderierte. 

Im Anschluss an das Gespräch durften die Schüler*innen Fragen stellen, die Sami Steigmann ausgiebig beantwortete. Auch nach der Veranstaltung nahm das Interesse an dem Zeitzeugen kein Ende. 

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