1 KZ MajdanekGedenkstättenfahrt der Q1 nach Ostpolen

„Diese Verantwortung gehört auf immer zur deutschen Staatsräson.“, so zitierte eine Schülerin während der gemeinsamen Abschiedszeremonie der diesjährigen Gedenkstättenfahrt Rolf Nikel, den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Polen, der diese Worte im Rahmen der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande an Herrn Zdzislaw Badio (unseren Zeitzeugen) wählte, welcher für sein außergewöhnliches Engagement für die deutsch-polnische Aussöhnung Ende Februar 2019 geehrt wurde.

Die diesjährige Gedenkstättenfahrt des KKGs führte 24 Schüler*innen und drei Lehrer*innen vom 10. – 15.03. nach Ostpolen in den Distrikt Lublin, um sich an Originalschauplätzen auf die Spuren der deutschen, aber auch der deutsch-polnischen Geschichte zu begeben.

Ein Schwerpunkt bildete dabei das Konzentrationslager Majdanek in der polnischen Stadt Lublin, was an zwei aufeinanderfolgenden Tagen besucht wurde. Dabei stand am ersten Tag eine insgesamt fünf Kilometer lange Führung über das große ehemalige Lagergelände des Arbeits- und Vernichtungslagers an. Anschließend hatten die Schüler*innen die beeindruckende Möglichkeit, im persönlichen Gespräch die Geschichte des oben erwähnten Überlebenden, Zdzislaw Badio, zu erfahren und ihn zu befragen.

Der zweite Tag stand unter der Frage der Bedeutung von Moral im damaligen alltäglichen Überlebenskampf im Lager. Dazu sahen die Schüler*innen Interviews mit inzwischen verstorbenen Überlebenden des KZs. Anschließend ergab sich für die Schüler*innen im Rahmen des pädagogischen Programms vor Ort die Möglichkeit, zu unterschiedlichen selbstgewählten Themen (z.B. Kinder im Lager, Lebensbedingungen, Täter*innen, Aktion Erntefest u.Ä.) anhand von Quellentexten zu recherchieren und diese näher zu beleuchten.

Auf den Spuren der vergessenen Orte des Holocaust besuchte die Gruppe außerdem Zamość, eine Stadt im damaligen Generalgouvernement Polen. Diese faszinierte durch die Architektur im Stil der italienischen Renaissance. Teile der Stadt fungierten jedoch auch als Ghetto für deportierte Juden. So wurden am 1. Mai 1942 rund 1.000 Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg vom Güterbahnhof Hagen über ein Gestapo-Sammellager beim Bahnhof Dortmund Süd in das Ghetto Zamość deportiert. Anschließend wurden fast alle dieser Juden im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ in das Vernichtungslager Bełżec (heute nahe der ukrainischen Grenze) transportiert und dort ermordet.

Die heutige Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Bełżec wurde ebenfalls von der Gruppe besichtigt. Dort wird der halben Million Menschen, die dort in dem kurzen Zeitraum zwischen März 1942 und Dezember 1942 ermordet wurden, auf sehr eindrückliche Weise gedacht.

Abschließend verbrachte die Gruppe noch zwei Tage in Krakau und lernte dort die geschichtsträchtige Metropole sowie das heutige polnische Leben, speziell das leckere Essen kennen.

Insgesamt war die Gedenkstättenfahrt für alle eine äußerst lehrreiche Erfahrung, wie dies auch eine Schülerin formuliert:

„Was ich von dieser Fahrt mitgenommen habe: eine Menge Eindrücke und dass ich mein Wissen über den Nationalsozialismus erweitert habe. Es war beeindruckend, ein solch großes Konzentrationslager wie Majdanek gesehen zu haben und ich würde sogar so weit gehen, dass ich sage, dass es mein Leben verändert hat. Solch einen Ort einmal persönlich zu sehen, ist etwas komplett anderes und ich bin froh an dieser Fahrt teilgenommen zu haben. Danke!“

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